USA Westen - Dradli

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Im Wohnmobil durch den Westen der USA        
           
Ein Reisebericht mit Bildern.   
           
Nach der schönen Reise durch „NEW ENGLAND“ im Jahre 1999 hatten wir den Wunsch nun auch einmal die andere Seite dieses Landes kennen zu lernen. Wir hatten vorher noch nie einen Campingurlaub gemacht und waren gespannt, was da alles auf uns zu kommen würde. Gemeinsam mit Familie Sayer wurde nun die Route für die Reise über 3 ˝ Wochen geplant. Die Flugreise, die erste Übernachtung und die beiden Wohnmobile hatten wir vorab über ein Reisebüro gebucht. Mit dem Flug nach San Francisco und umsteigen in London ging es dann am Donnerstag, 05. September los.
           
Am nächsten Morgen wurden wir, zur Übernahme der Wohnmobile, von der Autovermietung MOTURIS abgeholt. Nach einer Einweisung in die Bedienung der Fahrzeuge war das erste gemeinsame Einkaufen angesagt. Die großen Supermärkte haben uns sehr beeindruckt. Dank der großen Hilfsbereitschaft der Amerikaner gab es beim Einkaufen, auf der ganzen Reise, nie Probleme. Kein Gedränge an den Kassen und alles wird eingepackt.
Am Nachmittag fuhren wir los in Richtung Küste. Das Ziel war Santa Cruz. Unterwegs  sahen wir immer  wieder an  Campingplätzen Schilder mit der Aufschrift „Full“. Die Plätze waren alle an sehr  schönen Stellen.  In Wäldern und an kleinen Seen. Wir hatten nicht daran gedacht, dass am Montag ein Feiertag war und deshalb noch viele Urlauber in dieser Woche unterwegs waren. Am späten Abend gelang es uns dann doch noch zwei Stellplätze in Capitola, Seacliff State Beach, direkt am Meer zu finden. Ein schöner langer Abendspaziergang am Pazifik beendete den ersten Tag.
Auf dem „Highway Nr.1“ fuhren wir am 2. Tag weiter in Richtung Los Angeles. Nach einer längeren Pause in Monterey mit Besichtigung der durch Bücher von John Steinbeck und einigen Filmen bekannten Stadt. Nach einer Fahrt über den kostenpflichtigen „17 Miles Drive“ fuhren wir weiter immer der Küste entlang über Big Sur und San Simeon. Die Küstenstrasse ist sehr Kurvenreich aber man wird belohnt durch eine sehr schöne Landschaft. Auch hier waren unterwegs wieder alle Campingplätze belegt. Unser eigentliches Ziel Santa Maria konnten wir an diesem Tag nicht mehr erreichen. Auf einer Wiese neben einem Motel in Cambria Pines fanden wir dann noch Stellplätze.Auch hier war wieder ein schöner Sonnenuntergang zu bewundern.
Am dritten Tag fuhren wir wieder immer an der Küste entlang über San Luis Obisto nach Santa Barbara. Da uns dort der Platz nicht gefiel fuhren wir weiter nach Oxnard / Ventura zum Campingplatz Mc Grath. Dieser Platz war sehr weitläufig und wenig besucht. Durch Dünen war es zum Meer nicht weit (400 Yards  =  360 m). Aber zum Baden war uns das Wasser zu kalt.
Über Santa Monica und Malibu fuhren wir am 4. Tag nach Los Angeles. Für eine Stadtbesichtung hätten wir einen ganzen Tag einplanen und die Fahrzeuge am Stadtrand parken müssen. Wir wollten aber noch bis zum Yoshua Tree Park fahren.
Diesen erreichten wir am späten Abend nach einer langen Fahrt durch die Wüste. Einsame meilenweit gerade Straßen ohne Verkehr und eine trostlose Landschaft, die man sich so nicht vorstellt. Hunderte von Windrädern aber keine Häuser, Menschen oder Tiere waren unterwegs zu sehen.
Wir kauften uns den für alle Parks gültigen National-Park-Pass für $50. Eintritt je Park einzeln  kostet $20. Man spart so einige Dollars.
Der Campingplatz Black Rock Canyon war einsam gelegen und fast leer und in der Nacht schlichen die Coyoten um unsere Fahrzeuge. Nach der großen Hitze am Tag wurde es in fast 1000m Höhe nachts schon recht kalt und wir mussten heizten. Den eigentlichen Yoshua Tree Park besichtigten wir dann am nächsten Tag. Die etwas merkwürdigen aussehenden Bäume wachsen nur in diesem Park.
Am 5. Tag fuhren wir wieder durch eine wirklich trostlose Landschaft in Richtung Colorado River. In Arizona kurz vor Havasu City fanden wir den Camping Platz Branson’s Resort mit Stromanschluss. Bei der großen Hitze waren wir froh die Klimaanlage benutzen zu können.
Unser nächstes Ziel war der Grand Canyon. Den Umweg über die bekannte Route 66 ließen wir weg. Noch vor dem Eingang zum Grand Canyon fanden wir den sehr schön, in einem State Park gelegenen „Ten X Campground“. Hier gibt es viel Platz in dichtem Wald aber kein Wasser. Von hier aus waren es nur noch ein paar Meilen bis zum Grand Canyon, unserem nächsten Ziel. Der ganze 7. Tag war für den Grand Canyon vorgesehen.
Wir fuhren nach Grand Canyon Village und stellen dort die Wohnmobile auf einen großen Parkplatz, da man nur mit den kostenlosen Shuttle Bussen zum Rand des Canyon fahren darf. Man kann den Bus aber jederzeit verlassen und ein Stück Wandern und beliebig wieder zusteigen. Die Busse fahren im 15 Minuten Abstand. Obwohl wir schon viele Bilder und Filme gesehen hatten, war es unbeschreiblich.  Man befindet sich in ca. 2000 m Höhe und sieht ca. 1600 m tiefer den Colorado Fluss. So tief hat er sich im Laufe der Zeit eingegraben. Wir verbrachten den ganzen Tag mit kleinen Wanderungen am „South Rim“ des bis zu 30 km breiten Canyons. Gegen Abend fuhren wir zum Desert View Campground. Von dort war es nicht weit zum Rand des Canyons und wir konnten den Canyon noch einmal am Abend bewundern. Wir standen am nächsten Tag sehr früh auf um den Sonnenaufgang zu erleben. Auf Bildern kann man die gewaltige Größe des Grand Canyon kaum erfassen.
Am 8. Tag fuhren wir weiter über Cameron nach Page zum Glen Canyon. Hier hat man den Colorado-Fluss über 300 km Länge zum Lake Powel aufgestaut. Man brauchte 17 Jahre um den See zu füllen. Hier ist natürlich Wassersport und Angeln angesagt. Der riesige See ist nur an wenigen Stellen mit dem Auto zugänglich. Sonst nur auf 140 Meilen Wasserweg. Auch die berühmte Rainbowbridge ist nur auf dem Wasserweg oder auf Wanderwegen zu erreichen.
In Wahweap neben dem Campground befindet sich eine große Marina. Hier können gleichzeitig 6 Boote zu Wasser gelassen werden. Man kann sich hier sogar ein Hausboot mieten und damit tagelang den See mit den vielen Buchten und Schluchten erkunden. Es war an diesem Tag, einem Freitag, gegen Nachmittag sehr viel Betrieb an und auf dem See.
Über Kayenta fuhren wir am 9. Tag zur „Navajo Indian Reservation“. Sehr eindrucksvoll ist das Monument Valley. Hier kann man mit dem eigenem Fahrzeug oder organisiert im Jeep Rundfahrten machen. Es war sehr windig und staubig und deshalb unternahmen wir keine Rundfahrt mit den offenen Wagen der Indianer. Mit unseren Wohnmobilen wollten wir aber nicht auf den staubigen Sandwegen fahren.
Der Campground in Goulding war uns zu teuer und ein zweiter gefiel uns nicht. Deshalb fuhren wir weiter am „Mexican Hat“, einer Huthähnlichen Steinformation vorbei, zum Gosseneck State Park. Hier hat sich der San Juan River über 300 m tief in das ansonsten flache Land eingegraben. Auf einer Klippe befand sich ein kostenloser Platz ohne Wasser und ohne Dumpstation.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter durch die Wüstenlandschaft und immer auf Berge zu. Die Straße war für Fahrzeuge länger als 22 ft gesperrt. Warum erfuhren wir als plötzlich die ausgebaute Straße zu Ende war. In vielen Serpentinen ging es 7 Milen auf staubigen engen Wegen steil bergauf. Zum Glück kamen uns nur wenige Fahrzeuge entgegen.
Unser Ziel war das „Natural Bridges Monument“. Das Wasser hat Höhlen ausgewaschen woraus dann natürliche Brücken wurden. Hier kann man Wandern und dabei Malereien und Häuser von Indianern unter den Felsvorsprüngen bewundern.
Die Wanderwege sind übrigens überall in den Parks sehr gut beschildert. Mit Länge, Höhenangaben und Schwierigkeitsgrad.
Danach fuhren wir über teilweise unbefestigte Straßen zum „Capitol Reaf Nationalpark“.
In Fruita, einem fruchtbaren Tal mit einer Mormonensiedlung, fanden wir einen sehr schönen Campingplatz. Auf den Wiesen kann man sich Obst selber von den Bäumen pflügen. Es stehen Leitern und Papierbeutel bereit. Auch hier sahen wir viele Wandmalereien von Indianern an den Felswänden. So genannte Petroglyphen.
Am 11. Tag fuhren wir dann weiter den Highway 12 durch eine abwechslungsreiche Landschaft über Hanksville und Torrey zum Bryce Canyon. Durch eine steinreiche Gegend und fast 3000 m hoch gelegen führt der Highway 12 über Straßen mit steilen Abhängen rechts und links. Im Campground North fanden wir am Nachmittag schöne Stellplätze. Nach einer kurzen Besichtigung des Canyons unternahmen wir dann am Abend eine kleine Wanderung zu dem 4 km entfernten „Sunset Point“. Durch die immer tiefer stehende Abendsonne entstehen hier wunderbare Farbmischungen im Gestein.  Man kann den Anblick von oben in den Canyon gar nicht beschreiben. Wir waren begeistert und fanden das noch schöner als den Grand Canyon. Auch hier gibt es sehr gut ausgezeichnete Wanderwege zwischen 1 km und 6 km Länge. Wir gingen den Rim Trail entlang. Am nächsten Tag standen wir wieder sehr früh auf, um den Sonnenaufgang über dem Canyon zu erleben. Wir waren überrascht, wie viele Menschen schon am Morgen unterwegs waren um das auch zu sehen.
Am 12. Tag fuhren wir weiter zum Zion Nationalpark.
Am Ost-Eingang zum Zion National Park ist ein Tunnel so niedrig, das Wohnmobile nur in der Mitte fahren können und deshalb der Gegenverkehr angehalten werden muss. Das kostet $10 je Fahrzeug. Wir fanden Plätze im South Campground in der Nähe des Visitor Center. Den „Canyon Scenic Drive“ dürfen von April bis Oktober nur Shuttle Busse befahren. Die tiefen und engen Schluchten in den über 2000 m hohen Bergen sind sehr beeindruckend. Die Wanderwege, zum Beispiel hinter dem Temple of  Sinawava, führen durch Flusstäler und man muss dann manchmal auch durch das Wasser waten. Es waren sehr viele Wanderer unterwegs und allen war das wohl auch bekannt.
Wieder fuhren wir durch die wenig bewohnte Wüstenlandschaft Utahs in Richtung Las Vegas. In einigen Staaten der USA z. B. Arizona und Utah, ist Alkohol und Spielen verboten. Aber gleich nach der Grenze in Nevada findet man eine ganze Stadt mit Spielkasinos und Läden mit alkoholischen Getränken.
Unser nächstes Ziel war Overton am Lake Mead. Hier wird der Colorado River durch den bekannten Hoover Dam gestaut. Das Wasser war hier warm genug und wir konnten im See ein Bad nehmen. Die Marina sieht aus wie eine Oase in der Wüste.
Nach kurzer Fahrt kamen wir am 14. Tag nach Las Vegas zum Campground Circus Circus mitten in der Stadt. Wr sahen uns einige Spielkasinos an und waren erstaunt wie viele, gerade auch ältere Menschen, hier ihr Geld an den Automaten verspielten. Einen ausgedehnten Bummel mit einem Hummeressen machten wir erst am Abend. Die vielen Leuchtreklamen und vor allem die Menschenmengen in den Kasinos sind schon beeindruckend.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter und durch den Death Valley Nationalpark. Auf eine Wanderung im Death Valley verzichteten wir wegen der großen Hitze. Der Campground in Panamint war geschlossen und deshalb fuhren wir weiter bis Ridgecrest. Wir kamen durch kleine Bergwerksdörfer mit sehr ärmlichen Häusern.
Über sehr enge, steile und kurvenreiche Bergstraßen am Lake Isabella vorbei fuhren wir zu unserem nächsten Ziel dem  Seqouia Nat. Park. Dieser Park ist wegen der sehr großen Bäume bekannt. Nun fuhren wir nicht mehr durch eine Wüste sondern durch Wälder die uns an den Schwarzwald erinnerten. Leider war sehr viel durch Waldbrände verwüstet. Da im Park schon einige Campingplätze geschlossen und die andern alle belegt waren, fuhren wir nach der Besichtigung des Parks weiter. Es war Samstag und daher sehr viele Wanderer unterwegs. In der Nähe von Centerville fanden wir aber noch Plätze im Kings Canyon R.V. Park. Hier sind viele Dauercamper.
Unsere Fahrt ging weiter durch die Stadt Fresno zum Yosemite Nat. Park. Diesmal durch fruchtbare Landschaft. Eine große Obstplantage liegt hier neben der anderen.
Wir ereichten den Park am Nachmittag und erfuhren dort, dass man nur mit Vorbestellung einen der über 400 Stellplätze bekommen kann aber 17 Meilen weiter in der Nähe des Ausganges gäbe es noch freie Plätze. Wir bestellten zwei Plätze Crane Flat CG. Da es genug Tagesparkplätze gab blieben wir bis zum Abend.
Den berühmten Wasserfall konnten wir leider nur erahnen, da kein Wasser zu sehen war. Aber es gab trotzdem noch genug auf einer kleine Wanderung durch das Tal zu sehen. Auch hier fuhren wieder kostenlose Shuttle Busse mit denen man über, für privaten Verkehr gesperrte Straßen, das Tal erkunden kann.
Im Tal soll es Bären geben und deshalb müssen alle Lebensmittel verschlossen aufbewahrt werden. Für Camper mit Zelten stehen deshalb Boxen bereit. Wir haben aber leider keine Bären gesehen. Nur die Ranger kamen in der Nacht.
Familie Sayer trennte sich von uns und fuhr für die nächsten 5 Tage zu Bekannten nach Orinda bei San Francisco. Wir blieben noch im Yosemite Nat. Park und wanderten.Am Nachmittag fuhren wir dann weiter in Richtung Sacramento.
In der Nähe der Goldgräberstadt Angeles Camp fanden wir einen Campingplatz mit 55 Plätzen aber nur einer war belegt. Schön gelegen oberhalb eines Sees auf dem viele Hausboote lagen. Die Stadt ist auch wegen ihrer Springfrösche bekannt.
Da wir ausgeruht nach San Francisco kommen wollten haben wir uns entschlossen nicht nach Sacramento zu fahren. Wir fuhren über Stockton und über viele Brücken nach Rio Vista zum Sandy Beach Campground. Hier war es sehr windig.
Am letzten Tag fuhren wir über Oakland zum San Leandro Trailer Haven. Wir gaben am 27. Sept. unser Wohnmobil ab und fuhren mit einem Taxi in die Innenstadt von San Francisco.
Hier hatten wir im Hotel Union Square Plaza ein Zimmer für die letzten 3 Tage über Internet vorgebucht.
Da das Hotel mitten in der Stadt liegt, hatten wir es nicht weit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.Mit den berühmten Cable Cars muss man natürlich auch fahren. Hier war immer großer Andrang. Am Hafen am Pier 49 machen hunderte Seelöwen einen furchtbaren Lärm. Mit einer 3 Tageskarte für alle Bahnen und Busse konnten wir die sehenswerten Stellen der Stadt und natürlich auch die Golden Gate Brücke erreichen.
Am 28. Sept. trafen wir uns wieder am Flughafen zum gemeinsamen Rückflug. Die Reise mit dem Wohnmobil hat uns sehr gut gefallen und es wird wohl nicht die letzte gewesen sein. Natürlich haben wir uns überall nur kurz aufgehalten. An fast allen von uns besuchten Orten kann man auch mehrere Tage verbringen und hat doch nicht alles gesehen. Besonders in Arizona und Utah bei den Indianern haben wir noch lange nicht alles sehen können. Los Angeles, San Diego und Phoenix sind allein schon eine Reise wert. Aber auch nördlich von San Francisco gibt es viel zu sehen. Deshalb werden wir wohl noch einmal in die USA fahren müssen.
Da es schon genug Berichte und Filme über den Westen der USA gibt, soll dieser Kurzbericht ausreichen um zu vermitteln, was wir erlebt haben..
Mit dem Wohnmobil haben wir in den 3 ½ Wochen 3033 Meilen zurückgelegt. Das sind 4880 km.

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